Zum Inhalt springen

Bodu – Leipzig: Eine Brieffreundschaft


Die Kinder der Klasse 4A pflegen seit drei Jahren eine Brieffreundschaft mit Jungen und Mädchen im nepalesischen Bergdorf Bodu.

Brieffreundschaft dank Schulleiterin

Grundschulleiterin Karen Brunner rief die Brieffreundschaft ins Leben, welche im Schuljahr 2019/20 an der DPFA-Regenbogen-Grundschule mit der damaligen Klasse 2A begann.

Die Briefe beinhalteten zu Beginn der Brieffreundschaft primär Zeichnungen der Kinder. Mit wachsenden Englischkenntnissen entwickelten sich die Inhalte der Briefe und es kamen die ersten geschriebenen Sätze hinzu. Komplizierter als die Verständigung war die Lieferung der Briefe.

Ein Postsystem, wie wir es in Deutschland kennen, gibt es in Nepal nicht. Ein nepalesischer Unterstützer bringt die Briefe ins Dorf Bodu und holt die Antworten auch wieder ab. Die Abgelegenheit des Dorfes erschwert den Transport, da das Bergdorf nur mit einem langen Fußmarsch zu erreichen ist. Das macht die Ankunft der Briefe umso spektakulärer.

Auch die Beschaffenheit und der Geruch der Briefe aus Nepal fallen den Leipziger Kindern direkt auf. Offene Feuerstellen in den Häusern und die andere Papierbeschaffenheit prägen die Briefe und hinterlassen einen Eindruck bei den Kindern.

Auch wenn die Mädchen und Jungen der Klasse 4A ihre Grundschulzeit bald beenden, führt die Karen Brunner die Brieffreundschaft mit der Dorfschule in Bodu fort. Gemeinsam mit Klassenlehrerin Katrin Zaspel pflegt eine neue Klasse den postalischen Austausch mit nepalesischen Kindern.

Die Grundschulkinder halten Briefe ihrer Brieffreunde aus Nepal in der Hand.
Die Grundschulkinder halten mit voller Vorfreude die Post ihrer Brieffreunde aus dem nepalesischem Bergdorf in der Hand. Foto: Silvia Lukas / DPFA Leipzig.

Kulturaustausch mit Nepal

Die Brieffreundschaft vermittelt den Kindern Eindrücke in eine für sie fremde Kultur. Die nepalesischen Kinder konnten einen Eindruck vom Leben der Kinder in Deutschland erhalten und die Grundschüler:innen in Leipzig vom Alltag der nepalesischen Schüler:innen.

Um ihren Schützlingen ein besseres Bild zu vermitteln, hatte Karen Brunner eine Dia-Show von ihrem Besuch vor Ort vorbereitet: „Die Kinder waren begeistert und hatten strahlende Augen“, berichtet die Schulleiterin. Die unterschiedlichen Lebensumstände haben vor allem die deutschen Kinder beeindruckt. Fernsehen und Smartphones haben einen ganz anderen Stellenwert und sind viel seltener in nepalesischen Haushalten zu finden als in deutschen Familien.

Zum Schluss entstand ein Fotobuch

Als Erinnerung an die Zeit hat ein Unterstützer des Projektes ein Fotobuch erstellt. Die Bilder stammen von der ersten Reise ins Dorf, außerdem beinhaltet es aktuelle Porträts der Briefpartner:innen. Das Fotobuch finanzierte sich komplett durch Spenden.

Durch die Großzügigkeit der Spender kam mehr Geld zusammen als für den Druck des Fotobuchs benötigt wurde. So entstand der Hilfsfonds „Bodu: Ein Dorf. Zwei Schulen. Eine Brieffreundschaft“, der die überschüssigen Zusatzmittel für Hilfsaktionen für das nepalesische Dorf Bodu bündelt.

Zwei männliche Unterstützer der Brieffreundschaft, in blauen Jacken.
Unterstützer der Brieffreundschaft. Foto: DPFA Leipzig