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Bildungsempfehlung: Was bedeutet sie?


Bis zum 3. März 2023 müssen Eltern ihre Kinder nun an einer Oberschule oder an einem Gymnasium ihrer Wahl anmelden. Im letzten Schuljahr folgten rund 75 Prozent der Eltern der erteilten Bildungsempfehlung (Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus)

Doch was genau bedeutet diese Empfehlung eigentlich? Ist sie bindend? Diesen und noch weiteren Fragen rund um die Bildungsempfehlung haben wir uns gestellt!

Welchen Stellenwert hat die Bildungsempfehlung?

Eins vorab: mit der Bildungsempfehlung werden keine Schulabschlüsse vorweggenommen, erleichtert oder verhindert. »Den Schülern stehen alle Türen offen, egal ob sie die Oberschule oder das Gymnasium wählen«, sagt Kultusminister Christian Piwarz in Presseerklärung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus.

Die Bildungsempfehlung der Grundschule bietet eine fundierte Orientierung für die Eltern, welche weiterführende Schule für ihre Kinder die passende Schulart ist. So soll der optimale Bildungsweg für jedes Kind gefunden werden.

Der Fokus für die Entscheidung über die weiterführende Schule sollte immer bei den individuellen Stärken des Kindes liegen. Wichtig ist, dass die Kinder Freude am Lernen und immer wieder kleine und große Erfolgserlebnisse haben. Für jedes Kind gibt es den passenden Weg.

Auf einer schwarzen Tafel steht mit weißer Kreide geschrieben: Oberschule oder Gymnasium
Im vierten Schuljahr fällt die Entscheidung über eine Fortführung der Schullaufbahn auf einer Oberschule oder auf dem Gymnasium. Foto: Bianca Kother/DPFA

Hintergrund der Bildungsempfehlung

Die Bildungsempfehlung berücksichtigt einen langfristig angelegten Bildungsprozess und spricht eine Empfehlung zum Besuch einer Oberschule oder eines Gymnasiums aus.

Die Bildungsempfehlung für das Gymnasium wird erteilt, wenn der Notendurchschnitt aus den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht 2,0 und besser beträgt und zu erwarten ist, dass die/der Schüler:in den Anforderungen des Gymnasiums voraussichtlich gewachsen ist.

Mehr noch: Auch die Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung über alle Grundschuljahre hinweg spielt eine Rolle. Hierzu finden bereits in der dritten Klasse Gespräche mit den Klassenlehrern statt.

Ist die Bildungsempfehlung bindend?

Nein. Auch bei einer für den Besuch der Oberschule ausgestellten Bildungsempfehlung können die Eltern ihr Kind am Gymnasium anmelden.

In diesem Fall nehmen die betreffenden Schülerinnen und Schüler an einer schriftlichen Leistungserhebung am Gymnasium teil. Auf der Grundlage der Ergebnisse dort führt die Schulleitung mit den Eltern ein Beratungsgespräch.

Die Anmeldung an einer Oberschule ist im umgekehrten Fall natürlich auch mit einer Bildungsempfehlung für das Gymnasium möglich. Letztlich entscheiden die Eltern selbst, welche Schulart ihr Kind besuchen soll.